Ersteinmal moechte ich einige Worte der unvorstellbaren Gastfreundschaft widmen,die mir von Suris Familie entgegengebracht wird.Ich fuehle mich wirklich wie ein Familienmitglied.Soviel Waerme und Grosszuegigkeit,welch ein Geschenk am anderen Ende der Welt!!!!
Imo,Suris Tante, organisierte den Trip nach Jeju,naja,wie schon gesagt,es war wirklich ein Plastik Trip.Genauso verbringen wohl Koreaner ihre Ferien.Die Besichtigungsorte der Vulkaninsel im Sueden von Korea im oestlichen chinesischen Meer,Bonsai Ausstellung(teilweise bis zu 150Jahre alte Pflanzen,sehr eindrucksvoll),Tropfsteinhoehlen,Vulkankrater,Wasserfall,Teeplantage(Suri schaut auf dem Bild gelangweilt auf ihre Uhr;)))...ueberall wurden wir begleitet von Bussen voller Touris.Die Wege waren gesaeumt von singenden Straeuchern und Bueschen,die fuer eine sphaerische Stimmung sorgen sollten,rechts und links tuerkisfarbenes Softeis und Teddybaeren,Huete etc...
Unser erster Eindruck des Landschaftsbildes war,aha,so stellen wir uns Schottland oder Irland vor,dann vielleicht noch den Schwarzwald und vor allem Phantasialand,selbst der Aufstieg zum Vulkankrater,der zum Weltkulturerbe gehoert, war von einem Plastikzaun umgeben.Auf einem Foto unsere Vorstellung eines einsam asketisch wirkenden Baumes,eines tropischen Schmetterlings,der teilweise schon exotisch anmutenden Umgebung,einer meditativen Bonsaipflanze...festzuhalten,alles schlug fehl,aber wie gesagt,wahrschenlich eben aufgrund unserer VORSTELLUNG,wie es aussehen sollte,anstatt der Akzeptanz der Abbildung,die die Momente hergeben.Wir wollten uns wirklich einschwingen auf die Andersartigkeit,aber alles war so neu im Vergleich zu unseren gewohnten Backpacker alternative trips.Ein Fahrer wurde organisiert und alles war vorgeplant,wir fuehlten uns wie Prinzessinnen,unsere zaghaften Versuche einige Ideen fuer Ausflugsziele vorzubringen scheiterten klaeglich.Zum Beispiel versuchten wir den chinesischen Zirkus zu umgehen,nachdem der mongolische am Vortag schon unsere Herzen erdrueckte,es ist so traurig ,ein wertvolles kulturelles Erbe auf eine Zirkusvorstellung reduziert, praesentiert zu bekommen,bei der ein muedes Publikum gelangweilt klatscht...aber dann kamen wir natuerlich genau abgepasst zum Beginn der Vorstellung der Teller jonglierenden Gummimaedchen,die Juengste vielleicht 3Jahre.Das Publikum war wieder maessig begeistert,aber dann explodierte die koreanische Zurueckhaltung als 7!!!wahnsinnige Motorradfahrer in einem Kaefig Akrobatik vollfuehrten,ohje schneller,lauter,hoeher...genau unser Ding!!!Halb betaeubt wollten wir am Strand chillen,aber natuerlich erwartete uns der naechste koreanische Massentourismus mit einer Hoellenstroemung und es war nur ein bisschen Planschen zwischen den Familien,tausenden schreienden Kindern und verliebten Paaren moeglich.Es ist schon erschreckend zu sehen ,wie selbst eine Tempelanlage als Innbegriff der kulturellen Integritaet wie eine Filmkulisse wirkt und somit seine Urspruenglickeit verliert,in einem Land,das sich erst seit zwanzig Jahren dem Massentourismus oeffnet und stark verwestlicht ist,selbst Choonok betrachtet ihre Heimat als sehr veraendert.
Surischatz war schon richtiggehend enttaeuscht nicht wie in Indien staendig angestarrt zu werden und im Mittelpunkt zu stehen,aber god thank,es gab ja noch die chinesischen Touris,die begeistert Fotos mit uns aufnehmen wollten,wir zieren nun nicht nur Fotoalben in Nepal,Sri Lanka und Indien,sondern auch noch in China...sehr wichtig fuer Narzistinnen!!
Reisen bedeutet einfach Anpassung und unendliche Flexibilitaet und sicherlich auch Humor,manchmal mehr oder weniger moeglich...wie immer machen moralisch oder ethische Ueberlegungen an anderer Stelle wahrscheinlich mehr Sinn!
Also lieber noch ein paar Worte zu unserem Essen; Bibimbap,unsere einzig moegliche Wahl als Vegetarier,Reis mit verschiedenem Gemuese in einem Steintopf mit roter Hoellensosse,sehr gut,aber tgl etwas speziell...ansonsten nur seafruit und Hunde und Schlangen...nateurlich nicht!!
Unsere Loesung der Gesamtproblematik,Selbstfindung,wir fotografieren uns und wir werden in der naechsten Woche versuchen,entsprechend des Zen Buddhismus Orte aufzusuchen,an welchen dieses urspruengliche Prinzip zu finden ist.
Diese Woche:Kunstszene in Seoul,very exciting!!!
Unser Guide erzaehlt uns die Geschichte von dem JEJU-Maskotchen: abhaengig von der Handposition ist er ein Krieger oder Gelehrter...aha...
Der Versuch ein JEJU Maskotchen zu sein....
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1 Kommentar:
Hallo Ihr beiden!
Feli, Dein Bericht ist echt beeindruckend (vor allem der Kontrast zwischen Text und Fotos... :-)) Es fehlt nur noch ein Foto von Dir/Euch mit türkisfarbenem Eis vor einem Plastik-Souvenir-Kitschstand, zusammen mit wild um sich knipsenden Chinesen!! Trotzdem wecken Eure Infos Interesse nach mehr... Alles Liebe und Gute,
Christoph
PS: ist Qimchi - oder so ähnlich - nicht auch veggi-kompatibel?
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